METAMORPHOSE_Raumwesen

Auch ein Raum hat eine Haut, hat eine Seele, hat ein Gedächtnis.

Er existiert in der Zeit und wird Zeuge des Geschehens, der vielen «Ge-schichten», welche sich in ihm abspielen. Er verinnerlicht sowohl glückliche als auch schmerzhafte Erinnerungen.

Die Skinnings des Waschraumes sind Abzüge des Raumes, welche die Spuren der Zeit mit sich nehmen (abziehen), sie sind Fragmente der Erinnerung.

Der Raum befindet sich in einer Phase der Metamorphose, wie die Raupe auf dem Weg zum Schmetterling.

Aus den Sheddings/Häutungen haben wir ein Cocoon-artiges Gebilde genäht, welches gerade dabei ist, sich in etwas anderes zu verwandeln. Es befindet sich in Transformation, zwischen Vergangenheit und Zukunft, und verweist poetisch auf die Möglichkeit eines neuen Lebens.

Mit dem Material Latex wollen wir die Ambiguität des Raumes aufnehmen. Durch das Nähen mit Kupferfaden deuten wir Schönheit und Schmerz an.

Die Betrachterin entdeckt dieses «Wesen» bereits beim Eintreten in den grossen Raum, wo es über der Zelle schwebend teilweise zu sehen ist.

Durch das Begehen der einzelnen Zelle ist die Besucherin ganz auf sich gestellt. In diesem Moment der Abgeschlossenheit und Isolation kann das «Wesen» und seine Herkunft betrachtet und erfahren werden.

Diese zwei Perspektiven sind uns wichtig, die ganz intime Sicht, alleine, ganz nah dran im Raum, und die gemeinsame, exponierte Sicht für alle von aussen mit Abstand.

 

In Memoriam Heidi Bucher

pievaa_ pia simmendinger & eva hauck