«Die sinnliche Erfahrung von Raum steht im Zentrum meines Schaffens.»


 Was macht ein enges, dunkles, modrig riechendes Zimmer mit uns? Und wie fühlen wir uns in lichtdurchfluteter, warmer Weite? Jeder Raum strahlt eine Atmosphäre aus, spricht verschiedene Sinne an und löst Emotionen aus. Unser Leben spielt sich im Raum ab und Raum prägt unser Sein – in jedem Moment, bewusst oder unbewusst.
 
In meiner künstlerischen Auseinandersetzung mit Raum verwende ich vor allem Gips und Wachs, das ich mit Pflanzen wie Rosmarin oder Salbei einfärbe. Die natürlichen Materialen verbinden sich mit ihrer gegensätzlichen Haptik zu einer Einheit: Klar definierte Kanten treffen auf weich polierte Oberflächen und rohe, unbearbeitete Zonen. Dabei übernimmt das geschmeidige Wachs eine strenge, präzise Rolle, der festere Gips hingegen strahlt Wärme und Lebendigkeit aus. So entstehen in einem überraschenden Zusammenspiel mit unerwarteten Brüchen neue Raumsituationen, neue Durchblicke, neue Sichtweisen.
 
Meine Faszination für Raum begleitet mich seit meiner Ausbildung zur Architektin an der ETH Zürich. Im Anschluss habe ich mich am Southern California Institute of Architecture (SCI-Arc) in Los Angeles intensiv mit Kunst und Architektur auseinandergesetzt und neue Ausdrucksformen entwickelt. Heute bin ich international als freischaffende Künstlerin, Dozentin und Publizistin an der Schnittstelle zwischen Architektur und bildender Kunst tätig.